
Wir möchten uns zu dem kürzlich veröffentlichten Artikel über die Sanierung des Erlebnisbades in Senftenberg äußern und einige wesentliche Punkte klarstellen. Als Schwimmsportverein liegt uns dieses Thema besonders am Herzen, und wir möchten unsere Perspektive zu den aktuellen Entwicklungen darlegen.
Die Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung am vergangenen Mittwoch war von großer Bedeutung, um den Fortschritt der Sanierung der Schwimmhalle zu gewährleisten. Wir blicken mit Vorfreude auf die Fertigstellung Ende 2026/Anfang 2027 und können es kaum erwarten, bald wieder in Senftenberg trainieren zu können.
Auch wir als Verein haben uns Gedanken gemacht und in Zusammenarbeit mit mehreren Architekturbüros und Planern, die sich auf den Bau von Schwimmhallen spezialisiert haben, gemeinsam mit dem Architekturbüro zinnober architektur aus Senftenberg ein umfassendes Konzept entwickelt. Dieses Konzept berücksichtigt sowohl die aktuelle als auch die zukünftige Auslastung der Schwimmhalle sowie die sich verändernden Nutzergruppen in den kommenden Jahren. Insbesondere wird erwartet, dass Ganztagsschulen verstärkt auf die Schwimmhalle zugreifen werden, der Rehasport an Bedeutung gewinnt und die BTU (Brandenburgische Technische Universität) voraussichtlich ihre Lehrveranstaltungen in der Schwimmhalle abhalten wird.
Das Konzept sieht den Neubau eines Sportbeckens links neben dem ehemaligen Eingangsbereich vor. Dieses neue Becken ist im Entwurf mit 8 Bahnen à 25 Metern geplant. Das ehemalige Schwimmerbecken wäre in ein Reha-/Sportbecken umfunktioniert worden, während die restlichen Becken bestehen bleiben würden. Die dafür ermittelten Kosten belaufen sich nach Bauindex auf etwa 19 Millionen Euro.
Wir möchten klarstellen, dass die in dem Artikel der Lausitzer Rundschau vom 16.11.2024 genannten Kosten in Höhe von 33 Millionen Euro nicht auf unserem Konzept basieren und für uns als Verein nicht nachvollziehbar sind.
Es ist bedauerlich, dass unsere Studien und Ausarbeitungen, die seit anderthalb Jahren bei der Stadt Senftenberg vorliegen, in der aktuellen Diskussion nicht ausreichend berücksichtigt wurden.
Ein großes Anliegen von uns war der Platzbedarf. Nicht nur wir, der SSV Senftenberg e.V., auch der Triathlonverein, der Seesportverein, die Wasserwacht usw. benötigten dringend mehr Kapazitäten, einige von Ihnen können aktuell keine neuen Mitglieder mehr aufnehmen.
Zudem hat sich die Zahl, der nicht schwimmenden Grundschulkinder in Deutschland verdoppelt. Eine aktuelle Umfrage von forsa im Auftrag der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) zeigt alarmierende Ergebnisse zur Schwimmfähigkeit von Grundschulkindern in Deutschland. Im Jahr 2022 gaben 20 Prozent der Eltern an, dass ihre Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren nicht schwimmen können. Dies stellt eine Verdopplung im Vergleich zu den Ergebnissen von 2017 dar, als nur zehn Prozent der Kinder diese Fähigkeit nicht besaßen. Diese Entwicklung verdeutlicht einmal mehr, dass wir dringend eine Schwimmhalle mit ausreichenden Kapazitäten für Schwimmkurse benötigen. Nur so können wir den bestehenden Rückstau in unserer Region aufholen. Dieser Rückstau ist nicht neu, hat sich jedoch durch die Schließungen und die hohe Auslastung der umliegenden Schwimmhallen erheblich verschärft. Als Seestadt in einem Seenland tragen wir eine besondere Verantwortung gegenüber unseren Kindern, insbesondere bereits ab dem Kindergartenalter. Zudem müssen wir auch den Bedürfnissen von Migranten Rechnung tragen, die in ihren Heimatländern oft nur eingeschränkten Zugang zu Schwimmkursen hatten und bei denen der Anteil an Nichtschwimmern, insbesondere unter Erwachsenen, alarmierend hoch ist.
Abschließend möchten wir betonen, wie erfreut wir sind, dass die Sanierung des Erlebnisbades in Senftenberg nun endlich voranschreitet. Diese Entwicklung ist für uns als Schwimmsportverein von großer Bedeutung und gibt uns Hoffnung auf eine positive Zukunft für den Schwimmsport in unserer Region. Wir schätzen die Zusammenarbeit und Unterstützung der Stadt Senftenberg sehr und sind dankbar für das Engagement.
Es ist schön zu sehen, dass unsere Mitgliederzahl gestiegen ist, trotz der aktuellen Schließung der Schwimmhalle, was zeigt, dass das Interesse am Schwimmsport wächst. Unsere Mitgliederzahl ist seit 2022 um 20 Prozent gestiegen und wir erhalten jede Woche zahlreiche Anfragen zur Aufnahme in den Verein. Gemeinsam mit der Stadt und allen beteiligten Partnern blicken wir optimistisch in die Zukunft und freuen uns darauf, bald wieder ein modernes und funktionales Schwimmbad nutzen zu können.
Lassen sie uns gemeinsam daran arbeiten, den Schwimmsport in Senftenberg weiter zu fördern und unseren Kindern sowie zukünftigen Generationen die Möglichkeit zu geben, sicher schwimmen zu lernen. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Konzept_Schwimmhalle Senftenberg
Sportliche Grüße
Stephanie Jurisch
Presse & Öffentlichkeitsarbeit